Handball, 1. Liga der Männer, Samstag, 15.45 Uhr Giroud-Halle (BBZ), Olten: SG HV Olten – TV Dagmersellen
Nach der 23:28-Niederlage vom 19. März gegen Wohlen rüstet sich der TV Dagmersellen zum Schluss-spurt. Nach hinten ist in den letzten zwei Spielen nichts mehr zu befürchten – nach vorne einiges zu gewinnen – an Ehre und Respekt.
von Renato Cavoli
Morgen Samstag ist der TVD im zweitletzten Spiel der laufenden Saison zu Gast beim Tabellenzweiten SG HV Olten. Und eine Woche später folgt dann der Schlussakkord zu Hause gegen den KTV Muotathal. Doch bereits jetzt endgültig Bilanz zu ziehen über die – so viel «Vorgriff» darf sein – doch etwas durchzogene Saison, das verbietet allein der Ehrgeiz des Trainers. Und der Respekt vor den letzten zwei Gegnern. «Wir können durchaus noch etwas gewinnen», sagt Othmar Buholzer. «Und zwar an Ehre. Es geht ja auch darum, die Meisterschaft an der Spitze im Kampf um die Aufstiegsrundenplätze nicht mit einer laschen Einstellung und einer entsprechend unkonzentrierten Leistung zu verfälschen.»
Auf Augenhöhe
Der TV Dagmersellen ist bereit, noch einmal zu zeigen, dass mit etwas mehr Konstanz, Stabilität und Disziplin mehr dringelegen wäre, als der aktuelle 6. Rang mit 19 Punkten aus bisher 20 Spielen. Auch im letzten Spiel vor der Osterpause, zu Hause gegen den Dritten Handball Wohlen, zeigten die Wiggertaler zwei Gesichter. «Wir haben vor allem in Halbzeit eins sehr gut gespielt und auch gegen dieses Spitzenteam, wie schon zuvor gegen Stans, auf Augenhöhe mitgespielt», so Othmar Buholzer. «Aber dann sind wir selbstverschuldet in eine Baisse geraten, konnten unser Spiel nicht mehr durchziehen, weil Cleverness und Disziplin in unserem Spiel verloren gingen. Wir waren kein Team mehr», so der Trainer. Und: «Es war eine Art Spielgelbild der Saison. Es lag mehr drin. Wir hätten Wohlen auch schlagen können. Aber am Ende zogen wir den Kürzeren, weil es uns nicht gelang, unser Spiel auf hohem Niveau mit Geduld und Effizienz bis zum Schluss zu halten.»
Natürlich hätten auch die Schiedsrichter zum Teil gravierende Fehlentscheide gegen die Heimmannschaft gefällt. Aber ihnen die Schuld an der Niederlage zuzuschreiben, wäre nicht richtig, so Dagmersellens Cheftrainer. «Es lag an uns, dass die Punkte nach Wohlen gingen. Sie haben unser Nachlassen ausgenützt und sich am Ende mit fünf Toren Differenz durchgesetzt.»
Die Spielgemeinschaft HV Olten, trainiert vom ehemaligen Willisauer Übungsleiter Hanspeter Arnold, konnte zwar auch nicht ganz mit dem überragenden Tabellenführer Stans mithalten, aber der aktuelle zweite Rang zeigt, dass die Solothurner auf eine sehr gute Saison zurückblicken dürfen.
Mit Glanzlichtern
Das Vorrundenspiel zu Hause gegen Olten verlor der TV Dagmersellen am 5. Dezember mit 24:25 (13:11). Und das nach einer kämpferisch einwandfreien Leistung. Goalie Ramon Häller mit diversen «big saves» und der elffache Torschütze Lukas Renggli setzen die individuellen Glanzlichter in einem an diesem Abend sehr starken Kollektiv. Drei Minuten vor dem Ende führte der TVD mit 24:23, nachdem er zuvor scheinbar vorentscheidend auf die Verliererstrasse gedrängt worden war. In der hektischen Schlussphase agierte Olten dann cleverer und abgeklärter und sicherte sich den knappen Sieg.
Auch in jenem Spiel war der TVD nahe an einem Spitzenteam dran. Vielleicht gelingt ihm jetzt, wo er «befreit» aufspielen kann, der Coup. Eine riesige Überraschung wäre es nicht. Man kennt die Stärken der Dagmerseller, wenn sie einmal in Fahrt sind… und sich nicht selber ausbremsen…
1. Liga der Männer, Gruppe 2. Spiele vom Wochenende: Handball Wohlen – HC Dietikon-Urdorf (Sa, 16.15 Uhr). SG HV Olten – TV Dagmersellen (Sa, 16.45 Uhr). TSV Frick – SG Pilatus (Sa, 19 Uhr). KTV Muotathal – SG Magden/Möhlin (Sa, 19 Uhr). BSV Stans – HC Einsiedeln (Sa, 19.30 Uhr). TV Muri – TV Pratteln (So, 16 Uhr). – Rangliste: 1. BSV Stans 20/38. 2. SG HV Olten 20/32. 3. Handball Wohlen 20/30. 4. TV Pratteln 20/23. 5. KTV Muotathal 20/21. 6. TV Dagmersellen 20/19. 7. HC Einsiedeln 20/19. 8. HC Dietikon-Urdorf 20/18. 9. SG Pilatus 20/15. 10. TV Muri 20/13. 11. TSV Frick 20/12. 12. SG Magden/Möhlin20/0.