Der TV Dagmersellen beginnt voraussichtlich am 6./7. Januar mit den Partien der Abstiegsrunde. Sandro Bieri, der Coach, über verpasste Gelegenheiten und neue Herausforderungen.
von Renato Cavoli
Leimental, Pratteln und Herzogenbuchsee: Diese drei der total acht Teams der kommenden 1./2.-Liga-Abstiegsrunde kennt der TV Dagmersellen. Mit ihnen und vier anderen Teams bestritt er die «regular» season, die am letzten Samstag mit der ernüchternden 24:25-Niederlage beim Schlusslicht Herzogenbuchsee endete. Alle waren sie danach enttäuscht. Auch der Coach und die vielen mitgereisten Fans. Verständlich. Doch Sandro Bieri versuchte seine Gedanken schnell wieder Richtung neue Aufgaben zu lenken und nicht in der allgemeinen «Frust-Stimmung» nach dem endgültigen Fall in die Relegationspoule zu verharren.
«Realistisch betrachtet haben wir eigentlich eine gute Platzierungsrunde gespielt», sagt er. «Drei Partien, der Startmatch gegen Olten sowie die Spiele gegen Pilatus zu Hause und auswärts gegen Herzogenbuchsee waren schlecht. Im Klartext: Uns fehlte, ganz speziell in der finalen Phase der Qualifikation, die Konstanz. Oder anders ausgedrückt: Wir zeigten gegen Leimental und Pratteln, als der Druck auch da war, sehr gute Leistungen. Aber gegen Pilatus und dann speziell im letzten Match hielten wir dem noch grösseren Druck nicht mehr Stand.»
Den Deckel nicht zugemacht
Sie seien noch nicht stabil genug. Das hätte man gerade in Herzogenbuchsee gespürt. Da hätten sie in ganz wichtigen Situationen zu viele Fehler gemacht. Er nehme sich da nicht von der Kritik aus, so Sandro Bieri. Zwei Drittel der Qualifikation hätten ihn sehr zufrieden gestellt. Auch unter Berücksichtigung der Stärkeverhältnisse der einzelnen Gegner. «Doch wir konnten den Deckel nicht zumachen. Auch wenn gerade in Herzogenbuchsee sehr wenig gefehlt habe. Das Geschenk lag, passend zu dieser Jahreszeit, bereit. Aber wir waren nicht in der Lage, es zu öffnen.»
Es gehe nun darum, sich optimal und vor allem mit der nötigen Seriosität auf die Abstiegsrunde vorzubereiten. Und Distanz zu jenen Momenten zu gewinne, welche zuletzt in einer grossen Enttäuschung endeten. «Es wird alles andere als einfach. Jetzt wird der Druck auf uns erst einmal über eine lange Zeitspanne erneut sehr gross sein. Vergleichbar mit jenem in Herzogenbuchsee. Doch wir können und müssen aus den sieben siegreichen Qualifikationspartien Kraft und Energie schöpfen. Das Positive mitnehmen, das Negative verarbeiten und ad acta legen», so analysiert der Coach die aktuelle Situation seiner Mannschaft.
Achtsamer werden
Er und seine Spieler müssten jetzt noch achtsamer werden, noch fokussierter und konzentrierter sein, um die Fehlerquellen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, fordert Bieri. «Und wir dürfen mit unseren Chancen, zu denen wir immer wieder kommen, nicht so sorglos, nicht so fahrlässig umgehen wie in Herzgenbuchsee.»
Der TVD will unbedingt in der 1. Liga bleiben. Wenn die Mannschaft begreift, dass das alles andere als einfach werden wird und sich zudem in Erinnerung ruft, dass das Rüstzeug für einen Platz in der dritthöchsten Liga eigentlich vorhanden ist, dann muss der Ligaerhalt möglich sein. Auch wenn genügend tückische Fallstricke auf die Wiggertaler warten.
Die Teams der Abstiegsrunde 1./2. Liga, Gruppe2: TV Dagmersellen, HBC Nyon, PSG Lyss, HBC West, HSG Leimental, TV Pratteln, HV Herzogenbuchsee, Wacker Thun II. – Der definitive Spielplan ist noch nicht erstellt.