Handball, 1. Liga der Männer
Abstiegsrunde, Gruppe 2
Samstag, 19 Uhr
Chrüzmatt-Halle, Dagmersellen
TV Dagmersellen – PSG Lyss
Der «showdown» in der Abstiegsrunde ist endgültig eingeläutet. Mit dem TVD in der aktuell wenig schmeichelhaften Rolle des Tabellenletzten. Und wieder steht ein vorentscheidender Match an. Diesmal gegen Lyss.
von Renato Cavoli
Noch sechs Runden sind für die Dagmerseller zu spielen. Den zwei Startsiegen in dieser Abstiegsrunde folgten sechs Niederlagen in Serie. (Fast) alle nach dem gleichen Strickmuster, wie Linksflügel Kilian Tschupp sagt. «Wir waren praktisch immer wieder am Gegner dran, aber dann machten wir uns mit 15, manchmal 20 unerklärlich schwachen Minuten wieder alles kaputt und standen am Ende mit leeren Händen da.»
Auch für das 24-jährige Dagmerseller Eigengewächs ist die Lage derzeit «sehr besorgniserregend», wie er sagt. «Da müssen wir uns nichts vormachen. Egal, wer nun in den kommenden Wochen unser Gegner sein wird. Wir müssen endlich wieder in die Siegesspur finden, wenn wir den Ligaerhalt noch schaffen wollen.»
Angriffsleistung verbessern
Klar ist, dass alle im Dagmerseller Team, inklusive dem Trainerstaff um Coach Sandro Bieri und Trainer Othmar Buholzer, nach wie vor an den Ligaerhalt glauben. Die ersten vier Plätze, welche die sichere Rettung bedeuten, sind zwar bloss fünf Punkte weit entfernt. Aber vorerst gilt es ganz einfach von den beiden direkten Abstiegsplätzen wegzukommen und zumindest noch die Barragepartien (Ränge fünf und sechs ) zu erreichen. Das sieht auch Kilian Tschupp so. «Zu weit nach vorne schauen bringt uns gar nichts.» Es sei zwar rechnerisch noch alles möglich. Aber die eigenen Leistungen in jüngerer Vergangenheit verlangten eine gewisse Demut. «Ich bin aber überzeugt, davon, dass nur schon ein Sieg im nächsten Spiel gegen Lyss uns wieder in die Spur bringen könnte. Denn wir sind, wenn wir einen sehr guten Match abliefern, mit allen unseren Gegnern auf Augenhöhe.»
Klar ist: Der TVD muss sich in den kommenden Wochen vor allem im Angriff steigern. In der Abwehr sei die Leistung in aller Regel gut gewesen, erklärt Kilian Tschupp. Das Rezept für eine bessere Angriffsleistung kennen Verantwortliche und Spieler des TVD. Geduldig bleiben, auch dann, wenn der Match nicht nach dem eigenen Gusto verläuft. «Oder eben vor allem in solchen Situationen», so Tschupp. «Wir müssen die Angriffe richtig und sauber zu Ende spielen und uns in die entsprechenden Abschlusspositionen bringen. Und dann», so der zuletzt recht treffsichere Flügelspieler, «müssen wir die sich bietenden Chancen einfach besser nützen.»
Starke gegnerische Shooter
Lyss gewann zuletzt zu Hause gegen Wacker Thun II mit 26:25 und ist ebenfalls noch nicht über dem Berg. Man darf morgen also einen kampfbetonten Match erwarten. Und eine Dagmerseller Mannschaft, welche «für einmal 60 Minuten lang ihr Spiel durchzieht», wie Kilian Tschupp sagt.
Aufpassen muss der TVD speziell auf Ignas Grigas, den Linkshänder und litauischen Nationalspieler im Team des Gegners. Er verstärkt die Lysser in der Abstiegsrunde. Und auf Moritz Grünig. Die beiden schossen in der Abstiegsrunde zusammen 110 Tore. Doch vor allem müssen sich die Wiggertaler auf «ihr Spiel» konzentrieren. Es stehen ja nicht mehr viele sogenannt «alles entscheidende Partien» auf dem Programm…
- Liga der Männer, Abstiegsrunde, Gruppe 2. Die Spiele vom Wochenende: HSG Leimental – TV Pratteln (Sa, 17.30 Uhr). TV Dagmersellen – PSG Lyss (Sa, 19 Uhr). HV Herzogenbuchsee – HBC Nyon (Sa, 19.30 Uhr). Wacker Thun II – West HBC (So, 18.15 Uhr). – Rangliste: 1. HSG Leimental 8/12 (+35). 2. HBC Nyon 9/12 (-5). 3. TV Pratteln 10/10. 4. HV Herzogenbuchsee 9/9 (+2). 5. PSG Lyss 10/9 (-22). 6. Wacker Thun II 9/8 (+4). 7. West HBC 9/8 (-5). 8. TV Dagmersellen 8/4.
- Liga: TVD II empfängt Stans
Der zuletzt spielfreie Tabellenvorletzte TV Dagmersellen II hat am Samstag den Tabellensechsten BSV Stans zu Gast (17 Uhr, Chrüzmatt-Halle). Auch hier: Das Dagmerseller Team steckt mitten im Abstiegskampf. Die schwierige Lage hat sich noch akzentuiert, seit dem bekannt ist, dass wohl beide Tabellenletzten direkt absteigen. Der Rückstand auf den «rettenden» 10. Rang (STV Willisau) beträgt drei Runden vor Schluss drei Zähler. Silvan Grafs Mannschaft hat zuletzt einige sehr starke Heimpartien gezeigt. Das braucht es auch gegen die unberechenbaren Nidwaldner, wenn etwas Zählbares herausschauen soll.