Nicht «nachtragend», dafür voller Zuversicht

Handball, 2. Liga der Männer
Samstag, 16 Uhr

Stadthalle Sursee

BSV Rot-Weiss-Sursee – TV Dagmersellen
Das Derby in Sursee: Für den TVD und seinen Rückraumspieler Urs Oggier (24) ist dies Anreiz und Motivation zugleich, eine Niederlage am «grünen Tisch» abzuhaken und die Siegesserie fortzusetzen.
von Renato Cavoli
Der kleine Rückblick in «verhaltenem Zorn» muss sein: Dem TV Dagmersellen wird der Sieg vor knapp zwei Wochen in Klingnau gegen Zurzibiet-Endingen höchstwahrscheinlich aberkannt und in eine Forfaitniederlae umgewandelt (es stand im WB). Die Wiggertaler setzten mit Urs Oggier einen Spieler ein, der dannzumal noch nicht lizenziert war. «Die Verantwortlichen haben wohl nicht damit gerechnet, dass ich nach meiner Hüftoperation so schnell wieder einsatzfähig bin. Ärgerlich, dass wir deswegen zwei Punkte verloren. Aber solche Dinge muss man schnell abhaken und wieder nach vorne schauen. Übrigens habe auch ich nicht mit einem so schnellen Comeback gerechnet», so ein bereits wieder aufgestellter und alles andere als «nachtragender» Urs Oggier.
Dem torgefährlichen Rückraumspieler wurde im Vorfeld der Saison ein Überbein am Hüftknochen operiert und gleichzeitig ein kleiner Knorpelschaden an der Hüftpfanne «repariert». «Ich bin sicher noch nicht ganz bei 100 Prozent meiner Leistungsfähigkeit angelangt, aber ich kann schmerzfrei spielen und die Automatismen mit meinen Mitspielern greifen immer besser.»
«Wir müssen das akzeptieren»
Als das WB-Gespräch mit Urs Oggier stattfand, war die Forfaitniederlage vom Verband zwar noch nicht in der aktuellen Tabelle erfasst. «Aber ehrlich gesagt haben wir wohl keine Chance. Wir werden das Verdikt akzeptieren müssen», sagt der Mann, der nun wieder reglementskonform lizenziert ist und im letzten Spiel gegen Stans II beim 31:18-Auswärtssieg zwei Treffer für den TVD beisteuerte.
Nun geht es also morgen Samstag in die Stadthalle zum BSV Rot-Weiss Sursee, der bisher vier Siege und eine Niederlage auf dem Konto hat. Der BSV wird von Mitat Ferati, dem früheren Trainer des Willisauer Damen-Fanionteams betreut.
«Wenn die Surentaler in Bestbesetzung antreten, hat jeder Gegner seine Schwierigkeiten. Wir machen uns auf eine heikle Aufgabe gefasst, wissen aber, dass wir in der Lage sind, diese zu lösen. Wir rücken als Mannschaft immer näher zusammen. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr, wo das neue System von Trainer Martin Prachar immer besser funktioniert, haben wir uns seit dem Saisonstart kontinuierlich gesteigert. Das stärkt unsere Zuversicht, dass wir auch in Sursee die volle Ernte einfahren können.»
Das erste Derby ging an den TVD
Urs Oggier und seine Teamkollegen können zwar die Derbyvorbereitung für einmal nicht in der eigenen Halle absolvieren, da diese anderweitig besetzt ist. «Aber das darf und wird für uns keine Ausrede sein. Wir sind mittlerweile gefestigt genug, um auch so etwas wegzustecken.»
Natürlich seien die Derbys gegen Willisau noch etwas spezieller, noch um eine Spur elektrisierender. Auch für die Fans. Aber auch Spiele gegen Sursee hätten ihren besonderen Reiz. «Wer will schon gegen den Nachbarn aus dem Surental verlieren?», so Urs Oggier.
Die Handballfans dürfen sich auf eine spannende Begegnung in der Surseer Stadthalle freuen. Das erste Derby der laufenden Saison gewann der TVD vor einigen Wochen in Willisau hauchdünn und mittels Penalty praktisch mit dem Schlusspfiff. Keiner der Dagmerseller Fans hätte morgen etwas dagegen, wenn es diesmal nicht ganz so eng werden würde…