Handball 1. Liga, Finalrunde
Handball Emmen – TV Dagmersellen 25:36 (14:14)
Dem TVD gelingt bei einem der Aufstiegsfavoriten ein kaum für möglich gehaltener Traumstart in die Finalrunde. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit kamen die Dagmerseller in den zweiten 30 Minuten in einen echten Spielrausch, überfuhren Emmen nach allen Regeln der (Handball-)Kunst und landeten schliesslich einen nie erwarteten 36:25-Kantersieg. Da staunten sogar die kühnsten Optimisten.
von Peter Staub
Wie präsentiert sich der TV Dagmersellen zum Auftakt der Aufstiegsrunde nach der 2-monatigen Corona-bedingten Pause und der vorzeitigen Sicherung des Ligaerhalts? Das war die grosse Frage vor dem Spiel, vieles war ungewiss. Klar war nur, Gastgeber Handball Emmen strebt mit allen Mitteln den Aufstieg in die NLB an. So stand es zumindest im Vorfeld in der Presse geschrieben.
Das Derby gegen die körperlich überlegenen Luzerner Vorörtler begann ausgeglichen. Emmen agierte im Angriff mit viel Power und kam vor allem über die rechte Angriffsseite zu Torerfolgen. Die Dagmerseller hatten aber mit ihren variablen Auslösungen stets die passende Antwort und gingen in der 14. Minute mit 8:7 sogar in Führung. Doch wenig später hiess es plötzlich 11:8 für die Gastgeber. Die Mannschaft des Trainerduos Prachar/Graf machte in dieser Phase einige unnötige Fehler und schien aus dem Tritt zu geraten. Das Timeout nach 20 Minuten kam zur rechten Zeit. Danach kam der TVD wieder heran und erzielte mit der Pausensirene den verdienten 14:14-Ausgleich. Bedingt durch die körperliche Überlegenheit schienen die Vorteile eher auf der Seite der Emmer zu liegen. Auf jeden Fall deutete nichts darauf hin, was sich in der zweiten Halbzeit abspielen sollte.
Überragendes Kollektiv
Der Start in die zweite Hälfte gelang dem TVD besser. Vorerst aber blieb Emmen dran (18:20 nach 38 Minuten). Dann allerdings begann das grosse Dagmerseller Schaulaufen. Das variable Angriffsspiel stellte die Gastgeber nun Mal für Mal vor unlösbare Probleme. Dazu wurden die sich häufenden Fehler der Gastgeber konsequent mit schnellen Gegenstössen ausgenutzt. Und jeder Abschluss war quasi ein Treffer. Unglaubliche 16 Tore in den verbleibenden 22 Minuten und eine Torquote von 77% sprechen eine deutliche Sprache. Nicht nur vorne, sondern auch in der Abwehr gab es kaum mehr ein Durchkommen. Emmen wechselte fast im Minutentakt die Aufstellung, probierte es mit dem siebten Feldspieler, doch nichts half. Ramon Häller vernagelte sein Gehäuse gegen seine ehemaligen Teamkameraden regelrecht. Neben ihm stach im starken TVD-Kollektiv Linkshänder Ramon Döös hervor. Er rackerte 60 Minuten, meldete die verschiedenen Rückraumspieler ab, die es gegen ihn versuchten und erzielte vorne blitzsaubere sechs Tore aus sechs Versuchen. Der Vorsprung wuchs zusehends an und schliesslich resultierte ein unglaublicher 36:25-Kantersieg. Aufstiegsanwärter Emmen war vollends bedient. Eine solche Vorstellung hätte der Mannschaft von Martin Prachar und Silvan Graf kaum jemand zugetraut. Die Kollektivleistung, sowohl taktisch wie auch die Effizienz, macht Eindruck. Man darf gespannt sein, wie diese Finalrunde weitergeht.
Am nächsten Samstag in Arbon
Am nächsten Samstag, 12. Februar geht es für den TVD an den Bodensee. Die Mannschaft ist zu Gast beim HC Arbon (18.00 Uhr, Sporthalle Arbon). Die Thurgauer haben ihre erste Partie gegen Yverdon verloren. Hopp TVD!
Spieltelegramm: Rossmoos Emmen – 150 Zuschauer – SR: Hasler/Hungerbühler – Strafen: Emmen 2×2, TVD 1×2 Min. –– TVD: Häller/Schöpfer; Häfliger F., Wyss (4), Hodel V., Tschupp P., Oggier (7), Tschupp K. (8), Huber (1), Sommer (10/4), Döös (6), Peyer, Hodel F.. – Handball Emmen: Schnyder/Luthiger; Huwiler (11/6), Schelbert (2), Brunner (1), Weingartner (3), Cilurzo, Scherer (1), Lang (4), Bucher (1), Dürger, Büchli (1), Gysin (1).