Mit viel Respekt, aber ohne Angst

Mit viel Respekt, aber ohne Angst

Handball. 1.-Ligist TV Dagmersellen bestreitet die Abstiegsrunde. Voraussichtlich am Samstag, 14. Januar, startet man auswärts beim HC Kriens. Ein Rück- und Ausblick.

von Renato Cavoli

Peter «Simi» Staub, der Präsident der Dagmerseller Handballer, zieht eine leicht durchzogene, «aber noch immer positive Bilanz», wenn er von seinem Fanionteam spricht. «Wir waren, vielleicht mit Ausnahme des Auswärtsspieles beim souveränen Sieger der Hauptrunden-Gruppe 3, dem HV Olten, immer nahe dran. Es waren oft enge Spiele wie schon in der vergangenen Saison. Aber diesmal gingen viele dieser Duelle verloren. Vor einem Jahr gewannen wir solche Partien und qualifizierten uns zur Überraschung aller für die Finalrunde.»

Der Cheftrainer kehrt zurück

Peter Staub blickt der kommenden Abstiegsrunde dennoch «mit einer rechten Portion Zuversicht», wie er sagt, entgegen. «Ich denke, dass wir eine gewisse Stabilität erreicht haben und unser Team mit einigen echten Teamleadern wie Ramon Häller, Kilian Tschupp oder Urs Oggier durchsetzt ist. Sie können mit ihrer Erfahrung und ihrem Können Verantwortung tragen und das Team auf dem Feld anführen. Es lag mehr drin als dieser sechste Rang mit 14 Punkten nach ebenso vielen Spielen.» Dazu komme nun der Cheftrainer Silvan Graf, gut erholt von seiner Rücken-OP, wieder zurück. «Wir freuen uns alle auf sein Comeback!»

Der Präsident ortet hingegen bei der qualitativen Breite des Kaders gewisse Mängel. «Wir dürfen in der Abstiegsrunde nicht zu viele Verletzte, oder Abwesende haben, sonst könnte es enger werden, als uns lieb ist.» Und doch: Angst hat auch Peter Staub nicht. «Aber wir müssen jedem unserer kommenden Gegner den nötigen Respekt zollen.»

«Müssen effizienter auftreten»

Auch die Konstanz in den Aktionen einiger Spieler lasse oft noch zu wünschen übrig. «Wir müssen gerade im Abschluss effizienter auftreten als in der Hauptrunde und dürfen nicht zu viele Chancen vergeben. «Denn», so der Präsident weiter, «keinen unserer Gegner darf man jetzt schon als sicheren Absteiger bezeichnen. Jeder will in der 1. Liga bleiben.»

Immerhin: Auf den ersten Blick scheint Suhr Aarau II, das in der Gruppe 3 in 14 Spielen keinen Punkt ergattern konnte, die schlechtesten Karten zu besitzen.

Ein Absteiger und eine Barrage

Der TV Dagmersellen wird in der Abstiegsrunde gegen fünf Mannschaften antreten: BSV Bern II, HC Kriens, SG HSC Suhr Aarau II, HS Biel und SG Nyon. Es gibt eine Hin- und eine Rückrunde (total zehn Spiele). Der Gruppenletzte steigt ab und der Zweitletzte muss in die Barrage. Suhr Aarau II und Kriens kennt man aus der Hauptrunden-Gruppe 3. Biel (Rang 3., 21 Punkte), Bern (Rang 5, 12 Punkte) und Nyon (Rang 7, 5 Punkte) kommen aus der Gruppe 4.

Kilian Tschupps Überzeugung

Mit 94 Treffern war Dagmersellens Kilian Tschupp der Topskorer der Hauptrunden-Gruppe 3. Urs Oggier folgt schon auf Rang drei mit 90 Toren. «Ich bin überzeugt, dass wir den Ligaerhalt packen», sagt Kilian Tschupp. «Natürlich habe ich den Sturz in die Abstiegsrunde vor ein paar Jahren und die darauffolgende Relegation in die 2. Liga nicht vergessen. Aber wir sind reifer geworden. Und wir werden mit der richtigen Einstellung an unsere Aufgaben herangehen.»

Kilian Tschupp sagt, dass seine Mannschaft in dieser Saison einige sehr gute Partien gezeigt habe. Der Teamspirit stimme und jeder wisse, um was es jetzt geht. «Wir nehmen die Abstiegsrunde sehr ernst, unterschätzen keinen Gegner. Wir haben auch keinen Grund dazu. Wir werden nicht absteigen!»

Voraussichtlich am 14. Januar 2023 geht es mit dem Auswärtsspiel gegen den HC Kriens los. Kilian Tschupp und seine Teamkollegen hoffen und zählen auf den Support ihrer Fans.