Wir haben uns beim Publikum viel Goodwill zurückerkämft

Bis zum 21. Februar geniesst der TV Dagmersellen eine (Spiel-)Pause. Doch bereits am Güdisdienstag wird mit einer Krafttrainingseinheit die letzte Phase der Saison eingeläutet. Ein WB-Gespräch mit Trainer Othmar Buholzer.

von Renato Cavoli

Rang fünf, 17 Spiele, 20 Punkte. Othmar Buholzer, hätten Sie vor der Saison für diese Zwischenbilanz unterschrieben?

Othmar Buholzer: Das ist eine zweifellos gute Bilanz. Vor allem auch, wenn man die Umstände betrachtet, wie dieses Zwischenergebnis zustandegekommen ist. Aber ich bin eigentlich keiner, der für die Note «Gut» unterschreibt. Ich strebe immer nach dem maximal Möglichen. Aber noch einmal: Wir dürfen zufrieden sein. Wir haben gut gearbeitet. Und das aktuelle Notenblatt ist ein erster Lohn für unseren doch gros-sen Aufwand, den wir nun seit der Vorbereitung auf die aktuelle Saison betreiben.

 

Blicken wir kurz zurück auf das Spiel gegen Pratteln, das Ihre Mannschaft mit 23:22 gewann.

Es war ein reifes Spiel unserer Mannschaft. Mit einigen individuellen Glanzpunkten, die jedes Team braucht, wenn es enge Partien dieser Art gewinnen will. Unser Goalie Ramon Häller war überragend. Er hielt phasenweise unglaublich stark. Und Flavio Theiler, der bei mir oft «unten durch» musste, hat nun zum zweiten Mal hintereinander einen sehr guten Match abgeliefert und gezeigt, was er kann. Und wichtig war auch, dass Lukas Renggli nach seiner Verletzung zurückkehrte und der Mannschaft gegen Pratteln auf dem Feld helfen konnte. Er tut dem Team mit seiner Art gut.

 

Stichwort «Rückkehr»: Ist bis zum nächsten Spiel am 21. Februar zu Hause gegen Brugg mit einem
weiteren Comeback zu rechnen.

Dennis Grana, unser Goalie, wird wohl nach seiner Schulterverletzung wieder bereit sein. Aber Ramon Häller hat die Chance genutzt. Er ist jetzt die Nummer 1. Grana ist gefordert. Doch Dennis er ist ein sehr talentierter Goalie und wird die Herausforderung sportlich annehmen.

Und die verletzten Feldspieler?

Nein, da ist leider noch nichts zu machen. Thomas Häfliger fällt mit seinem Kreuzbandriss länger aus. Pascal Born wird wohl irgendwann Ende März wieder bereit sein und dann die Vorbereitung auf die neue Saison mitmachen. Und Stefan Peyer wird in einer Woche am Meniskus operiert und fällt vier Monate aus. Ich will, dass er sich Zeit lässt und dann richtig fit wieder ins Team zurückkehrt. Damit tut er sich und der ganzen Mannschaft den grössten Gefallen.

Wie überbrücken Sie die Zeit bis zum Neustart der Meisterschaft?

Wir haben die ersten drei Tage dieser Woche trainiert. Am Schmutzigen Donnerstag beginnt unsere Fasnachtspause. Aber am Güdisdienstagabend ist wieder Krafttraining angesagt. Und dann trainieren wir weiter, um für die restlichen Spiele dieser Saison bereit zu sein.

 

Ihr Team belegt Rang fünf,
nachdem Muotathal am Mittwoch
in Einsiedeln siegte. Glauben Sie, dass für den TV Dagmersellen
nun sogar ein Vorrücken auf das «Podest» möglich ist?

Ich denke, das wird schwierig. Dann müssten wir alle fünf Spiele gewinnen und der aktuelle Dritte, Einsiedeln, müsste im Gegenzug einige Male verlieren. Unser Ziel vor der Saison waren 26 Punkte. Jetzt haben wir 20. Mal sehen, wie viele es Ende Saison sind. Ich hoffe, dass wir noch sechs bis acht Zähler holen. Es geht für uns aber nicht nur um diese Saison. Wir müssen auch zukunftsorientiert denken. Der TVD soll auch in der nächsten Spielzeit eine gute Figur abgeben. Es geht also auch um Perspektiven. Und darum, jeden einzelnen Spieler weiterzubringen.

 

Das tönt klar danach, dass Sie
auch in der nächsten Spielzeit
dem TV Dagmersellen als Trainer erhalten bleiben…

(schmunzelt) Ich bin keiner, der mitten in einer Arbeit davonläuft, bevor diese in einer guten Art und Weise beendet ist. Wir wollen ganz gezielt auch für die Zukunft dieser Mannschaft und des ganzen Vereins arbeiten. Damit unser Publikum uns weiterhin gut gesinnt ist. Ich habe mit Freude festgestellt, dass die erste Mannschaft sich bei unseren Fans ganz viel Goodwill zurückerkämpft hat. Mit guten Leistungen und mit viel Leidenschaft im Spiel. Zuletzt auch am Samstag beim knappen, aber verdienten 23:22-Sieg gegen Pratteln.

 

Mit was sind Sie in dieser Saison besonders zufrieden? Und wo
möchten Sie Ihre Mannschaft
weiter verbessern?

Verbesserungen sind generell immer möglich. Aber ich denke, dass wir defensiv wirklich Fortschritte gemacht haben und heute in dieser Zone regelmässig eine stabile Leistung abliefern. Offensiv hingegen muss mehr kommen, Wir haben uns vorgenommen, einen Schnitt von 28 Toren pro Spiel zu erreichen. Jetzt sind es gut 25 Treffer pro Match. Da schmerzen uns die erwähnten Absenzen natürlich sehr.

 

Nächstes Spiel. Samstag, 21. Februar, 19 Uhr, Chrüzmatt-Halle: TV Dagmersellen – HB Brugg.